Eigentlich war ein Treffen mit amerikanischen Präsidenten Donald Trump für den 13. November geplant. Nachdem das US-Repräsentantenhaus den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich vergangene Woche anerkannte, stellte Erdogan seine USA-Reise in Frage.
Spannung zwischen USA und der Türkei
Die Türkei lehnt eine Einstufung der Massaker an den Armeniern während des Ersten Weltkrieges als Völkermord strikt zurück.
Das Verhältnis zwischen den Nato-Verbündeten USA und Türkei ist seit langem angespannt. Unter anderem gibt es Streit, weil die Türkei das russische Raketenabwehrsystem S-400 gekauft hat.
Erdogan und Trump scheinen sich persönlich jedoch gut zu verstehen. Nach einem Telefonat zwischen Trump und Erdogan am 6. Oktober kündigte der US-Präsident überraschend den Abzug von US-Truppen aus Nordsyrien an. Das machte den Weg frei für eine Militäroffensive der Türkei gegen die Kurdenmiliz YPG.
Für die Türkei ist die YPG eine Terrororganisation. Für die USA waren sie dagegen ein wichtiger Partner im Kampf gegen DAESH (IS).
Der Einmarsch der Türkei in Syrien stößt auch in den USA auf Kritik. Das Repräsentantenhaus verlangt deswegen Sanktionen. Erdogan zeigte sich am Dienstag unbeeindruckt.